Grundlagen: Aufgaben einer Börse
Was ist die Börse? Aufgaben, Steuerung und KontrolleOhne diese "Vermittlungsstelle" müssten Kapitalgeber und Kapitalnehmer direkt miteinander verhandeln, was hohe Such- und Informationskosten verursachen würde. Während die Unternehmen und der Staat oft langfristig große Summen von Kapital nachfragen, wollen viele Sparer und Investoren vergleichsweise kurzfristig geringe Summen anbieten. Die Börse schafft einen optimalen und effizienten Interessenausgleich zwischen diesen Gruppen. Sparer und Investoren können an der Börse jederzeit Wertpapiere kaufen und verkaufen, ohne dass die Unternehmen davon unmittelbar berührt werden. Daher bezeichnet man die Börse auch als einen Zirkulationsmarkt (Sekundärmarkt).
Die Börse fungiert als Primärmarkt, wenn Aktien erstmals angeboten werden (Emissionsmarkt). In diesem Fall fließt das Kapital einmalig direkt ans Unternehmen.
- Bereitstellung kosteneffizienter Handelsplattformen.
- Bündelung der Liquidität durch die Konzentration von Angebot und Nachfrage.
- Sicherstellung der Fungibilität, d. h. der Austauschbarkeit und der identischen Ausstattung einer Wertpapiergattung.
- Sicherung einer größtmöglichen Transparenz für Anleger.
- Bereitstellung von Informationen in Form von Preisen und Umsatzzahlen.
Die Marktaufsicht sorgt für einen ordnungsgemäßen Handel. Mehrere Institutionen sind daran beteiligt. Die Handelsüberwachungsstelle (HÜSt) mit direktem Kontakt zum Markt überwacht die Preisfeststellungen. Die Börsenaufsichtsbehörde untersucht Verstöße gegen das Börsenrecht. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin, stellt die Funktionsfähigkeit der deutschen Märkte für Wertpapiere und Derivate nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) sicher.
© Mai 2016 - Deutsche Börse AG
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