Nach Facebooks Datenskandal könnte jetzt Google eine Menge Ärger ins Haus stehen. Der Konzern speichert offenbar den Standortverlauf von Usern und wertet die Daten heimlich aus – und das trotz Deaktivierung in den Einstellungen. Ein Nutzer aus San Diego hat daher Klage eingereicht. Warum droht Google jetzt eine Sammelklage?
Das wird Google vorgeworfen
Deaktivieren Nutzer die Standortverfolgung, speichert Google diese trotzdem fleißig weiter. Die Suchmaschine verfolgt dann über Dienste wie Wetter-Updates, Google Maps, Suchen im Browser und der Google-App den Standort der User. Das fand eine Untersuchung der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press und der Princeton University heraus. Dabei sind dauerhaft alle Modelle von iPhones und Android-Smartphones betroffen. Das hat ein Nutzer aus Kalifornien zum Anlass genommen, Google vor einem Gericht in San Francisco zu verklagen. Der Vorwurf: Irreführung und Verletzung der Privatsphäre. Damit Google nicht nur mit einem blauen Auge davonkommt, strebt der Kläger eine Sammelklage an: eine für alle iPhone-Nutzer und eine für alle Android-Nutzer.
So reagiert Google auf die Klage
Bisher reagiert Google mit Schweigen auf die Klage. Vor wenigen Tagen hatte der Konzern jedoch seine Angaben im Web unter dem Punkt „Hilfe“ geändert: Dort heißt es jetzt, dass das Ausschalten der Standorthistorie keine Auswirkungen auf andere Standort-Dienste hat. Die Funktion selber hat Google nicht verändert.
Das könnte Google zusätzlich drohen
Die Datenschutzorganisation Electronic Privacy Information Center (Epic) wirft Google vor, durch den ständig aktiven Standortverlauf gegen eine Vereinbarung aus dem Jahr 2011 zu verstoßen. Diese untersagt es Google, falsche Angaben über die Kontrolle der Verbraucher über die Sammlung und Nutzung von Daten zu machen. Epic fordert daher die US-Verbraucherschutzbehörde FTC auf, Google zurechtzuweisen.
Fazit
User müssen nicht hilflos zusehen, wie Google sie weiter trackt. Eine versteckte Funktion ermöglicht es, den Standortverlauf richtig zu deaktivieren. Dafür müssen User unter „Meine Aktivitäten“ die Web- und App-Aktivitäten deaktivieren.
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