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Serien die in der UZ erschienen sind

Im Folgenden werden die wichtigsten Serien, die in der UZ erschienen sind und wesentlich zum Erfolg der Zeitung beigetragen haben, zusammenfassend und mit Beispielsseiten dargestellt. .

Teil 3)
Serien, die von F. Ebner gezeichnet wurden

Über F. Ebner sind weder biografische Daten verfügbar, noch ist bekannt, was er abgesehen von seiner Mitarbeit bei der UZ sonst machte. Es gibt lediglich Hinweise, dass er im Wien der 50er Jahre Plakate entwarf.
Trotzdem hat er neben diversen Textillustrationen zwei Serien für die UZ gezeichnet, die es wert sind, sich etwas eingehender mit ihnen zu beschäftigen: Die Drachenblume Orchidax und Maxl's Abenteuer

Die Drachenblume Orchidax

Die Serie hatte nur 7 Folgen und erschien von November 1947 bis Februar 1948 in der UZ. Zeichnungen: F. Ebner; Text: Fridolin (wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt, ist nicht bekannt).
Die Geschichte spielt im Hottentottenland. Der Zauberer Papalu bewirbt sich um die Hand der Tochter des Fürsten Adobu. Adobu und sein Feldmarschall Hermago (eine Anspielung auf die Machthaber des dritten Reiches) sind kriegslüstern und rüsten das Hottentottenheer auf. Als Adobu die Bewerbung Papalus zurückweist, beschließt dieser sich zu rächen. Er züchtet eine menschenfressende Drachenblume, die er Adobu sozusagen als Wunderwaffe anbietet. Die Drachenblume frißt aber Adabu und Hermago. Papula heiratet die Prinzessin und regiert Hottentottenland als weiser Friedensfürst. Die Drachenblume wird auch künftig jeden Bösewicht fressen.


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Maxls Abenteuer

Diese Serie war der Dauerbrenner der UZ . 1947 begonnen erschien Maxl lediglich mit zwei kurzen Unterbrechungen bis zur Einstellung der UZ 1960 und darüberhinaus in der Beilage der Stimme der Frau in jeder Ausgabe.
Zeichnungen: F. Ebner; Text: anfänglich Kapfhammer, dann Weber (vmtl. Ing Fritz Weber)
Max steht zunächst in der Tradition jener, besonders in der Zwischenkriegszeit verbreiteten, Bildgeschichten, in welchen Kinder, meist Knaben, die unwahrscheinlichsten Abenteuer bestehen. Von der Art der Zeichnungen her handelt sich um Vorformen der sogenannten Real Comics. Inhaltlich wird auf einen logisch aufgebauten, realitätsbezogenen Handlungsablauf verzichtet und davon ausgegangen, dass die jugendlichen Helden mit Weltraumgefährten, Unterseebooten, Flugzeugen und dergleichen zu Rande kommen und regelmäßig die abgefeimtesten Schurken überlisten können.
Die einzelnen Folgen bestanden aus 9, später 6 Bildern mit einem untergesetzten Textblock und verwendeten nicht sehr konsequent auch Sprechblasen.

In der ersten geschlossenen Episodenreihe fliegt Max als blinder Passagier mit einem Raumschiff zum Mars, wird von den Marsmenschen gastfreundlich behandelt, klaut ihnen schließlich aber ein Raumschiff um auf die Erde zurückzukommen. Er muss in der Wüste notlanden und sich mit Sklavenjägern herumschlagen. Nachdem es Max gelungen ist das Raumschiff wieder flott zu machen stürzt es ins Meer , erweist sich zum Glück aber auch als tiefseetauglich. Nach weiteren Abenteuern mit Eingeborenen und Seeräubern fliegt das Raumschiff über Sewastopol und Leningrad Richtung Pol, wo eine weitere Bruchlandung bevorsteht. Es folgt eine umfangreiche Sequenz mit Abenteuern bei den Eskimos. Schließlich wird das Raumschiff flott gemacht und begleitet von einem Schwarzen und einem Eskimomädchen setzt Max seine Reise fort, die ihn in den Urwald führt. Dort hat er Abenteuer mit den Hütern eines geheimnisvollen Tempels zu bestehen und erweckt die Aufmerksam der brasilianischen Polizei. Seine Begleiter flüchten mit dem Raumschiff auf Nimmerwiedersehen in den Weltraum, Max aber kehrt nach fast dreijähriger Irrfahrt nach Wien zurück.

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Die Serie wurde ab 15.4.1950 unmittelbar mit Maxls neue Abenteuer fortgesetzt.
Zeichnungen: F. Ebner; Text: (wieder) Kapfhammer Ein geheimnisvoller Fremder taucht in Wien auf und lädt Max und seine Schwester Liesl ein, mit ihm ein Zukunftsland zu besuchen. Es handelt sich um 'Atomstadt', die unterirdisch in einem riesigen Hohlraum errichtet ist. Maxls Eskimomädchen, Aika, aus der vorigen Eposodenreihe ist inzwische auch schon in Atomstadt (wie sie dorthingekommen ist, bleibt im Dunkeln). Maxl, Liesl und Aika machen nach aufregender Verfolgungsjagd einen Dieb wertvoller Erfindungen dingfest, und beschließen in Atomstadt, einem wahres Paradies für Werktätige und Techniker, zu bleiben.
Nachdem Atomstadt aber nur knapp der Zerstörung durch einen Wassereinbruch entgangen ist, kehren Max und Liesl nach Wien zurück.



Am 31. März 1951 folgte in unmittelbarem Anschluss Maxls Abenteuer in Indien.
Die ersten beiden Episoden wurden sichtlich noch von Ebner gezeichnet, dann ist ein Stilbruch bei den Zeichnungen zu bemerken. Ab jetzt fehlte bis zum Schluss jeder weitere Hinweis auf Zeichner oder Autor. Ich nehme an, dass die Serie nicht mehr von Ebner gezeichnet wurde. Das inhaltliche und formale Konzept wurde aber zunächst beibehalten.
Das gilt auch für die folgende Episodenreihe, die im unmittelbaren Anschluss ab April 1952 unter dem Titel Maxls neue Abenteuer erschien.
Diese Geschichte, in der Max und Liesl in einer geheimnisvollen Versuchsstation einem bedrängten Wissenschaftler zu Hilfe kommen, ist schon deutlich realitätsbezogener. Das Konzept der jugendlichen Helden wird zwar beibehalten, auf allzu haarsträubende Unwahrscheinlichkeiten aber zunehmend verzichtet.

So auch auch in der im Jänner 1953 anschließenden Reihe Maxl am Nordpol.
Nach einem Flugzeugabsturz über der Polarregion schlagen sich Max und Liesl zu Eskimos durch, deren Leben sie eine Zeitlang teilen. Nach dem Ende dieser Episode im September 1953 folgte eine Unterbrechung. Max wurde vorübergehend durch die von Susi Weigel gezeichnete Comicversion der Schatzinsel verdrängt.

Nach dem vorzeitigen Abbruch der Schatzinsel folgte ab April 1954 Maxls Abenteuer im Sumpfland und anschließend ab Jänner 1955 Maxls Abenteuer mit "Joujou"
Abgesehen davon, dass Max und Liesl deutlich älter geworden sind, wurde das bisherige Konzept der Serie beibehalten und beide Episodenreihen stammen offenbar vom selben Zeichner.

Es läßt sich nach derzeitigem Wissenstand nicht entscheiden ob bzw. bis zu welchem Zeitpunkt die Serie 'hausgemacht' war. Deutlich erkennbar ist, dass sie in der Folge von verschiedenen Leuten gezeichnet wurde. Auch die Figur des Max wird nicht mehr kontinuierlich dargestellt, sondern wechselt ihr Alter. Es ist möglich, dass die UZ auf verschiedene vergleichbare ausländische Serien zurückgriff und sie auf 'Max' ummontierte, weil sie auf ihren beliebtesten Serienhelden nicht verzichten wollte.

Im Juli 1955 begann Maxls Abenteuer im Reich der Xuatl. Liesl kommt nicht mehr vor, Max ist deutlich jünger geworden. Im Februar 1956 folgte (ganz anders gezeichnet) Bei den Perlenfischern von Sidi Haura mit einem fast schon erwachsenen Max. Im Dezember 1956 beginnt Im Atom-U-Boot gefangen. Der Textanteil nimmt zu, die Geschichte verliert zunehmend ihren comicähnlichen Charakter.

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Im September 1957 wird die Serie vorübergehend eingestellt.
Juni 1958 beginnt Reporter Maxl am Monte Scarletto mit einem erwachsen gewordenen Max als Reporter. Es folgen Herrn Mollanys Geheimnis und das Vermächtnis des Afrikaners. Es handelt sich bereits um eine illustrierte Textversion mit dominierendem Textanteil. Im Dezember 1960 endet die letzte Eposide Die vergessene Stadt und auch die UZ wird eingestellt.




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