Apple war einer der ersten Unternehmen, die während der Corona-Pandemie weltweit ihre Stores schlossen. Bereits am 14. März 2020 standen Kunden vor verschlossenen Türen – auch in Deutschland. Seit dem 11. Mai – also fast 2 Monate später – sind die Stores hierzulande wieder geöffnet. Hessische Datenschützer haben dabei festgestellt: Apple misst bei jedem Kunden, der den Store betreten will, Fieber. Darf der Konzern das? Und was passiert mit den Daten?
Diese Corona-Maßnahmen ergreift Apple in seinen Stores
Kunden dürfen die Stores nur betreten, wenn sie einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Dazu ist Apple durch die Corona-Verordnungen verpflichtet. Kunden, die keine Schutzmaske haben, bekommen von Apple eine gestellt. Zudem müssen die Besucher im Laden Abstand halten.
Um Besucher und Mitarbeiter zusätzlich vor einer möglichen Corona-Infektion zu schützen, misst Apple am Eingang seiner Stores die Körpertemperatur der Kunden. Dazu verwendet das Unternehmen kontaktlose Infrarotthermometer. Haben Kunden Fieber, verweigert Apple ihnen den Zutritt. Der Konzern gibt an, keine Daten zu speichern.
Mitarbeiter des hessischen Datenschutzbeauftragten Michael Ronellenfitsch haben einen Apple Store inkognito besucht. Sie haben das Fiebermessen beobachtet. Kunden, die die Temperaturnahme verweigerten, ließ Apple jedoch trotzdem in den Store.
Darf Apple in seinen Stores Fieber messen?
Der hessische Landesdatenschutzbeauftragte will prüfen, ob Apple Datenschutzregeln verletzt, wenn es Fieber bei Store-Besuchern misst. Dabei will die Behörde klären, ob die Maßnahme verhältnismäßig ist und was genau mit den erhobenen Daten passiert.
Ronellenfitsch tendiert dazu, die Temperatur-Checks zu verbieten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Das ließ er in einem Radio-Interview wissen. Denn: Der Datenschutz einer Person stehe zwar nicht über der Gesundheit einer anderen Person. Das rechtfertige jedoch noch keinen schwere Eingriff in die Privatsphäre, so der hessische Datenschützer. Und: Er sehe durch die Temperaturmessung die Gefahr einer Scheinsicherheit. Es gebe andere angemessene Maßnahmen, um vor dem Coronavirus zu schützen.
Fazit
Apple hat sich zur Überprüfung durch die hessische Datenschutzbehörde noch nicht geäußert.
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