Über das Hilfsprojekt für Waisenkinder in Uganda
Das Hilfsprojekt «Salongo Pi Somo» richtet sich an Waisenkinder und ihre Familien in Uganda. Das Projekt wird in einer ländlichen und abgelegenen Region im Nordwesten Ugandas durchgeführt (Distrikt Zombo). Das Leben der Waisen und ihrer Familien ist geprägt von grosser Armut. Oft ist selbst die Ernährungssituation unsicher. Die wenigen Bildungseinrichtungen sind in einem schlechten Zustand. Daher haben nur die wenigsten Menschen in der Region eine gute Grundbildung. Dies nimmt gerade Waisen und Kindern aus bedürftigen Familien nahezu jede Chance auf ein sicheres und selbstbestimmtes Leben. Daher möchte CO-OPERAID das Leben dieser Kinder und ihrer Familien nachhaltig verbessern und die Entwicklung der schulischen Bildung in den Gemeinden mit vorantreiben.
Begünstigte des Hilfsprojektes in Uganda
Ziele des Hilfsprojektes für Waisenkinder in Uganda
Kinderfreundliche Lernumgebung
10 Primar- und Sekundarschulen und 2 Kindergärten für mehr als 6.600 Kinder werden auf- und ausgebaut. Hierzu gehören der Bau neuer Einrichtungen (u.a. Schulküchen, Schulgärten und Latrinen), die Reparatur und der Ausbau bestehender Bauten sowie die Ausstattung der Klassenzimmer und Bibliotheken.
Verbesserung der Lehr- und Lernprozesse
Die Weiterbildung der knapp 90 Lehrpersonen und der etwa 110 Mitglieder der Schulkomitees sind ein wesentlicher Schritt, um die Unterrichtsqualität zu verbessern. Besonders bedürftige Kinder erhalten Lernmaterial wie Hefte, Stifte und Bücher, damit sie aktiv am Unterricht teilnehmen können.
Zusatzaktivitäten an den Schulen
Durch zusätzliche Fächer wie Sport, Musik und Theater wird die Motivation der Schulkinder erhöht und die Abbruchquoten verringert. Ältere Schüler werden durch Berufsberatung und Berufskurse auf das Arbeitsleben vorbereitet. Alle Schulkinder werden altersgerecht in Lebenskompetenzen, sogenannten „Life Skills“, geschult (u.a. Hygiene, HIV, Schwangerschaft, Geschlechterrollen, Respekt und Toleranz).
Einkommens- und Ernährungssicherheit
Besonders armutsbetroffene Haushaltsverantwortliche werden mit nachhaltigen landwirtschaftlichen Einkommensprojekten und durch Geschäftstraining und Alphabetisierungskurse unterstützt. Spargruppen werden gebildet, in welchen die Mitglieder Zugriff zu Mikrokrediten haben und sich dadurch kleine Investitionen für ihre Haushalte leisten können. An den Schulen werden Schulgärten angelegt und in den Schulküchen werden Mahlzeiten ausgegeben, damit die Kinder ausreichend Kalorien zu sich nehmen.
Eine Stimme aus dem Hilfsprojekt für Waisenkinder in Uganda
«Seit meine Eltern gestorben sind, lebe ich mit meinen zwei Geschwistern bei unserer Grossmutter. Meine Grossmutter ist schon alt und wir müssen ihr bei der Feldarbeit helfen. Früher hatten wir nicht immer Geld für die Schule. Jetzt werden wir aber von CO-OPERAID unterstützt und ich gehe in die 7. Klasse. Ich gehe gern zur Schule und möchte später Ingenieurin werden. Meine Hobbies sind Korbball und Lesen.»
Häufige Fragen
Das Projekt wurde im Juli 2016 gestartet und wird im Dezember 2020 abgeschlossen.
Die Projektregion ist der abgelegene ländliche Distrikt Zombo im Nordwesten Ugandas.
Im Distrikt Zombo / Uganda haben Krankheiten wie Aids, der langjährige Bürgerkrieg und wiederholte Flüchtlingswellen aus den konfliktbehafteten Nachbarländern deutliche Spuren hinterlassen. Viele Kinder sind Waisen und werden daher von Verwandten oder ältesten Geschwistern aufgezogen. Ein Grossteil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Oft reichen die Erträge jedoch kaum für die eigene Ernährung. Die Schulen in der Region sind überwiegend in schlechtem Zustand und der Unterricht von mässiger Qualität. Entsprechend ist die Bildungsrate sehr niedrig. Lediglich 54% der Bevölkerung (29% der Frauen) können lesen und schreiben.
Die Partnerorganisation des Hilfsprojektes in Uganda heist «Community Empowerment for Rural Development» (CEFORD). Sie wurde im Jahr 2000 als national registrierte Nicht-Regierungs-Organisation in Uganda gegründet. Die Hilfsorganisation ist in allen acht Distrikten der Region West Nile tätig. Ihre Vision ist «eine gestärkte und von Armut befreite Gesellschaft».
Das Hilfsprojekt richtet sich in erster Linie an OVCs (Orphans and Vulnerable Children), also Waisenkinder aus armen Familien, behinderte Kinder, Kinder von sehr armen Eltern sowie Kinder von schwer erkrankten Eltern. Aber auch die weiteren Schulkinder profitieren von einer besseren Ausbildung und die Einwohner der angrenzenden Schulgemeinden von Aufklärungsarbeiten im Bereich Bildung und Gesundheit.
Schlüsselkriterien waren: Abgeschiedenheit der Schulgemeinden, ein Mangel an Bildungseinrichtungen und an Unterstützung von Waisenfamilien, ein hoher Anteil an Analphabeten und ein schwacher Einbezug der Gemeinde in Schulaktivitäten. Auf Gemeindeebene liegt die Priorität bei OVC-Haushalten, die zu den ärmsten in einer Gemeinde gehören. Bei der Auswahl der Schulen waren hohe Schulabbruchquoten (speziell bei Mädchen), schlechte Leistungen der Schulkinder und eine ungenügende oder fehlende Infrastruktur ausschlaggebend.
CO-OPERAID setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit allen Personenkreisen und motiviert die Begünstigten selbst aktiv zu werden, um so die Nachhaltigkeit der Hilfsprojekte zu stärken. Einige Beispiele:
- Schüler/innen nehmen an verschiedenen Zusatzaktivitäten teil, wie z.B. Schulungen zu ‚life skills’ oder kunsthandwerklichen Tätigkeiten, und geben dieses Wissen an ihre Familien und an andere Schulkinder.
- Bei Bauaktivitäten stellen die Einwohner der Schulgemeinden und Eltern die lokalen Ressourcen wie z.B. Backsteine oder Sand sowie ihre Arbeitskraft zur Verfügung. Sie bilden Komitees, welche für die Instandhaltung der neuen oder renovierten Bauten zuständig sind.
- Die Schulen übernehmen die Kosten für die Köchin und die Schulmahlzeiten.
- Die Schulleitungen arbeiten bei der Projektplanung und –umsetzung aktiv mit und stellen Land für die Bauarbeiten und Schulgärten zur Verfügung.
- Lokale Bildungsbehörden überwachen und kontrollieren die Lehr- und Lerntätigkeit an den Schulen und betreiben Lobbying für zusätzliche Schulinfrastruktur.
CO-OPERAID arbeitet eng mit der lokalen Partnerorganisation CEFORD (Community Empowerment for Rural Development) und mit den Gemeinden und Behörden vor Ort zusammen und leistet damit Hilfe zur Selbsthilfe. Die Ziele des Hilfsprojektes sowie die Schritte auf dem Weg zu deren Erreichung wurden vor Projektbeginn gemeinsam definiert und werden im Verlauf des Hilfsprojektes regelmässig überprüft. Mindestens einmal pro Jahr besucht die CO-OPERAID-Projektleitung die Region, um sich selbst ein Bild von den Fortschritten zu machen.