SHARE-North: Förderung gemeinsamer Mobilitätslösungen für einen emissionsarmen Nordseeraum

Die Herausforderungen im Zusammenhang mit einem nachhaltigeren Verkehr im Nordseeraum können nicht durch technische Lösungen allein gemeistert werden – auch Verhaltensänderungen sind nötig. Schwerpunkt des EU-finanzierten Projekts SHARE-North sind gemeinsam genutzte Verkehrsträger und ihr Potenzial, diesen Herausforderungen zu begegnen.

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The SHARE-North project is helping to reduce private car ownership, congestion and pollution with smart transport solutions ©SHARE-North 2018 The SHARE-North project is helping to reduce private car ownership, congestion and pollution with smart transport solutions ©SHARE-North 2018

" Im Projekt SHARE-North pflegen wir einen regen Austausch. So konnten wir gute Ideen in die Realität umsetzen, zum Beispiel gemeinsame Mobilitätszentren, die erfolgreich von Bremen auf die Stadt Bergen in Norwegen und auf Flandern übertragen wurden und schon bald auch auf die Niederlande und das Vereinigte Königreich. Wir veranstalten gemeinsame Seminare, um andere Gemeinschaften darüber aufzuklären, wie sie die Erreichbarkeit in Städten durch die Verringerung des Parkdrucks und der Abhängigkeit von Privatfahrzeugen verbessern können. "

Rebecca Karbaumer, Projektmanagerin von SHARE-North, Freie Hansestadt Bremen, Senat für Bau, Umwelt und Verkehr

Gemeinsame Mobilität ist für einen nachhaltigen, voll integrierten städtischen Verkehr wichtig. Gemeinsam genutzte Verkehrsträger, wie dies bei Car-Sharing und Bike-Sharing der Fall ist, bieten nicht nur eine zukunftsfähige und zweckdienliche Beförderungsart, sie helfen darüber hinaus, Probleme, die in zahlreichen europäischen Städten und Regionen nicht unbekannt sind, wie Staus, Luftverschmutzung und Erreichbarkeit, zu verbessern. Die gemeinsame Mobilität trägt außerdem dazu bei, die Ressourceneffizienz zu erhöhen, eine bessere Lebensqualität in Städten zu schaffen und die CO2-Emissionen zu verringern.

Das EU-finanzierte Projekt SHARE-North zeigt, wie Städte im Nordseeraum die gemeinsame Mobilität fördern können, indem sie diese sichtbar, zuverlässig und erschwinglich gestalten und sie in ihre Verkehrskonzepte einbinden.

Schaffung gemeinsamer Mobilitätszentren

Zur Erreichung seines Ziels hat das Projekt gemeinsame Mobilitätszentren gegründet. Dieses innovative Konzept umfasst die Schaffung eines engmaschigen Netzes vernetzter und integrierter Verkehrsmittel. Dazu zählen Car-Sharing, Laufen, Fahrradparkplätze, öffentliche Verkehrsmittel und „alternative“ Möglichkeiten wie Bike-Sharing. Je nach Standort wurde das System ohne große technische Hilfsmittel oder aber mithilfe fortschrittlicher Technologien errichtet, um eine reibungslose Benutzererfahrung von der Buchung bis zur Zahlung zu gewährleisten. Es fördert ein tragfähiges Geschäftsmodell für Unternehmen, die einzelne Mobilitätsdienstleistungen anbieten. 

Dahinter steckt die Idee, Alternativen zum eigenen Fahrzeug zu schaffen, die leicht zugänglich und bereits vor der Haustür verfügbar sind. Alle Zentren sind bequem erreichbar, gut sichtbar und normalerweise mit einem städtischen öffentlichen Verkehrssystem verknüpft. Das bedeutet, dass ein Benutzer aus der Haustür tritt, sich aufs Fahrrad schwingt und später auf ein Auto, einen Bus oder eine Straßenbahn umsteigt. 

Das Konzept, das ursprünglich in Bremen umgesetzt, in die dortigen Verkehrskonzepte integriert und schließlich in Bergen weiterentwickelt wurde, wird nun im gesamten Nordseeraum, unter anderem in Städten in Belgien, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und im Vereinigten Königreich, eingeführt.

Großartige Ergebnisse – und das ist nur der Anfang 

Das Projekt läuft zwar noch, hat aber bereits mit der Schaffung gemeinsamer Mobilitätszentren eine attraktive Alternative zum persönlichen Besitz eines Fahrzeug aufgezeigt. Allein in Bremen ersetzt jedes einzelne Car-Sharing-Fahrzeug 16 Privatfahrzeuge. Mit allen Zentren hat das Projekt dazu beigetragen, mindestens 6000 Fahrzeuge von den städtischen Straßen zu verbannen, in zweieinhalb Jahren 25 850 Tonnen CO2 einzusparen und fast 60 000 m² städtischer Flächen frei werden zu lassen, die zuvor als Parkplätze genutzt wurden.

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „SHARE-North“ beläuft sich auf 7 363 510 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 3 153 004 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Interreg Nordseeraum“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „Energieunion und Klima“.

 

Datum des Entwurfs

13/06/2019