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Die Wien-Bücher
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Über Wien wurden und werden unzählige Bücher geschrieben. Aber nur ein ganz kleiner Teil davon, meist Schulbücher, ist für Kinder bestimmt. Das ist leicht zu erklären. Denn ein ausschließlich für Kinder bestimmtes Buch hat naturgemäß nur einen eingeschränkten Abnehmerkreis. Ist dieses Buch zudem auf eine ganz bestimmte Region oder Stadt bezogen, reduziert sich der Kreis der potentiellen Käufer noch einmal. Mit anderen Worten: Ein Kinderbuch über Wien wird sich zwar vielleicht in Wien absetzen lassen, im übrigen deutschsprachigen Raum aber kaum. Dennoch sind eine Reihe schöner und interessanter Kinderbücher über Wien erschienen, von denen ich Ihnen einige vorstellen möchte. |
Wiener Bilderbuch, Stuttgart, Gustav Weise Verlag, 1912, Bilder: Marianne Frimberger |
Bild links: Bildausschnitt aus Wiener Bilderbuch von Frimberger; Firmlinge vor dem Stephansdom; sehr schön und detailgetreu ist die Mode der Zeit dargestellt. |
Wiener Kinder 1. Buch, Wien, Deutscher Verlag für Jugend und Volk, 1933. Eine Lesefibel für das erste Schuljahr. Bild daneben rechts: Kalafati; eine neun Meter hohe Figur eines Chinesen, die zu einem Ringelspiel gehörte. Dieses Wahrzeichen des Wiener Prater wurde 1854 errichtet und 1945 zerstört. |
Wurstelprater, Wien, Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei, 1930. Die Erlebnisse zweier Kinder im Wiener Prater. Bild rechts: Der 'Watschenmann'; eine Kraftmessmaschine, der man Ohrfeigen versetzen muss, seit 1890 Wahrzeichen des Wiener Prater. |
Wiener Schicksale, Wien, deutscher Verlag für Jugend und Volk, 1925. Eine kleinformatige, dreibändige Reihe, in der an Hand gut ausgewählter Gedichte und Lesestücke die Geschichte Wiens von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges erzählt wird; zahlreiche Illustrationen. Die Reihe war als Klassenlesestoff zum Unterrichtsgebrauch zugelassen. Zutiefst erschütternd ist das letzte, damals zeitaktuelle Lesestück aus Band 3 dieses Schulbuches, welches die Krise nach dem verlorenen Krieg und dem Untergang der Monarchie wiederspiegelt. Aus Roderich Meinhart's 'Wiener Totentanz': "....Geschäftemacher fremder Völker drängen sich in den Laden der Pelzhändler und Juweliere; gestützt auf fremdes, hochwertiges Geld, ist ihnen nichts zu teuer; und sie kaufen, kaufen im Taumel des Verdienens, raffen das allerletzte an sich aus dem versinkenden Schiff. Und alle Not des Volkes dünkt ihnen nur Sensation zu sein, ein interessantes Ereignis, von dem sie dann daheim, bei voller Tafel, mit Behagen berichten wollen....." |
Im Prater, ohne Verlagsangabe, o.J., wahrscheinlich Wien 1946. Schönes großformatiges Bilderbuch (vier Kartons) mit Versen, über einen Besuch im Wiener Prater. Bild rechts: Im Kasperltheater. |
In den Kinderzeitungen der Zwischenkriegszeit, die als universell einsetzbare Werbeträger konzipiert waren, finden sich kaum regionalen Themen. Eine Ausnahme bildet Der Regenbogen, Wien ab 1924. Diese Zeitung war kein Werbeträger und brachte viel österreich- und wienspezifische Beiträge. |
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